Tanago-Fischen in kleinen Gewässern

Dieses Mal sollte es richtig klein werden. Aus hegerischen Gründen wollten wir versuchen, dem Gewässer einige Blaubandbärblige zu entnehmen. Gemeinsam mit einem Fischer-Freund radelte ich zu einem kleinen Graben, an welchem man nur bei richtig hohem Wasserstand der Saale angeln kann. Im Normalfall findest du dort nur feuchte Steine. Bei einer früheren Spazierfahrt hatte ich dort schon ein paar kleinere Fische gesehen.

“Hier willst du fischen?” Ungläubige Blicke und ein Seufzer. “Da bin ich aber gespannt!” Ich zeigte meinem Freund, wo und wie. Das Ufer war schon recht stark bewachsen. Daher nehme ich meine 2,10 m “lange” Köderfisch-Rute.
Das ist schon recht lang, denn man muss schnell sein, um wirklich kleine Fische zu überlisten.

Also, Fahrrad abstellen und Rute aufbauen. Etwa 2 m Schnur mit einer kleinen Eigenbau-Pose, ein kleines Schrotkorn und ein 16er Haken an feinem Tippet. Vorbereiteter Zwieback-Teig, ein kleines Tuch zum Abtrocknen und ein kleines Gefäß mit Wasser, mehr braucht man nicht. Angefüttert wird nicht. Zum Suchen erstmal eine etwas “größere” Teigperle (ca. 3 mm) dran und vorsichtig eingeworfen. Der erste Fisch, eine Plötze, – knapp 11 cm – ließ nicht lange auf sich warten. Wie es sich herausstellte, war es der zweitgrößte Fisch des Tages. Plötzlich Ruhe! Die Fehlbisse häuften sich. Die Teigperle kleiner gemacht … und schon hatte eine Elritze – aus dem Nichts kommend – den Teig genommen.

Erstaunlich, wie heftig sie sich auf den Köder stürzte!

Ich höre es schon: “Na, der ist aber klein!” Schaut mal, was da noch so alles auf meinen Teig angebissen hat:

Zum Größenvergleich habe ich diese Elritze auf meiner Hand neben meinen 16er Haken gelegt
Eine Plötze, “gewaltige” 4 cm …
Hier kann ich es nicht genau sagen. Ein Brutfisch, knappe 3 cm, vermutlich Plötze oder Hasel
Der größte Fisch des Tages – ein kleiner Döbel – brachte nach einem zügigen Biss die weiche Rute zu einer kleinen Verbeugung

Unsere eigentlichen Zielfische hatten scheinbar andere Pläne. Dennoch zwei spannende Stunden, die wir dort mit Staunen und Schmunzeln verbrachten. Bei hohen Wasserständen oder ungünstigem Wetter ist ein Blick in scheinbar nicht befischbare Ecken eine interessante Alternative. Hege und Pflege geht auch mit der Angel in der Hand. Das war mein Bericht vom Versuch, invasive Fische mit der Angel zu vertreiben. Die Frage, ob man so kleine Fische überhaupt mit der Angel fangen kann, dürfte mit “JA!” zu beantworten sein.

Petri Heil!

euer Eberhard Scheibe der Tanago-Lehrling

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