Wir müssen etwas tun! Fangen wir einfach damit an.

Wir schreiben das Jahr 2021. Es ist der 23. März und es ist etwas zu kalt für diese Jahreszeit. Trotzdem ist das jährliche Hochwasser bereits durch und hat seine Spuren hinterlassen, so wie jedes Jahr. Und wie jedes Jahr bin ich entsetzt, welche Menge Unrat und Müll die Saale mit sich trägt und an Hindernissen, welche eigentlich Fischen als Unterstand dienen sollten, zur Schau stellt. Fast so, als wolle uns der Fluss mitteilen, dass es ihm schlecht geht.

Da Arbeitseinsätze momentan eher nicht planmäßig stattfinden, habe ich mich kurzfristig und ziemlich blauäugig dazu entschieden, etwas Müll am Ufer einzusammeln und ordnungsgemäß zu entsorgen. Eine kurze Mitteilung im Saaletreff-Discord zeigte, dass andere Angler genauso blauäugig wie ich sind. Wir trafen uns gegen Mittag am Parkplatz unterhalb der Rabenschüssel und wollten uns stromauf Richtung Rothenstein arbeiten. Zunächst drehten wir uns jedoch im Kreis: Schon dieser Parkplatz war in Sachen Sauberkeit eine Katastrophe und es brauchte Zeit und den ersten von insgesamt fünf Müllbeuteln, bis sich unser kleiner Trupp tatsächlich in Bewegung setzen konnte.

Lange Rede, kurzer Sinn. Wir haben etwa zwei Stunden Müll gesammelt und einiges zusammengetragen. Der Eindruck, welchen ich jedoch sofort hatte, ist, dass wir als Angler das niemals ohne Hilfe im gesamten Stadtgebiet bzw. im kompletten Pachtbereich schaffen. Mein Vorschlag ist deshalb, dass wir uns an die Jugend von Fridays for Future wenden und um Unterstützung bitten. In kleinen Trupps können so Streckenabschnitte von 100-200 Metern in einer Stunde gereinigt werden. Für Stellen, an die man vom Ufer nicht herankommt, brauchen wir Boote. Mir fallen da die Feuerwehr oder das THW ein. Wir müssen schnellstens ein Konzept erstellen und an die Stadtverwaltung schicken, damit diese Aktion unterstützt wird. Der Saaleputz muss doch nicht an einem bestimmten Tag stattfinden. Er kann sich doch über zwei Wochen ziehen oder auch länger. Aber bitte, bitte nicht ewig darüber quatschen. Einfach anfangen, aber immer auf die eigene Sicherheit achten. Die Forellen, die vor gut zwei Wochen in die Saale gesetzt wurden, werden es uns danken, wenn sie sich nicht von Plastikmüll ernähren müssen.

Bleibt euch treu und gesund. Bis demnächst auf diesem Kanal!

ein frustrierter Schachti

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